Besux, ich mach dich platt!

Was muss passieren, damit unser Chefredakteur nicht mehr ansprechbar ist? Wird Rebell.at von gamigo aufgekauft? Hat Besux ein Computer Bild Spiele-Abo von seiner Omi geschenkt bekommen? Stinkt Sh4ft doch nach Lulu? Keineswegs! All diese Probleme sind ein Furz gegen das, was momentan bei unserem Liebsten *hüstel* auf dem Bildschirm abgeht. Das Übel hat eine neue Form angenommen. Wir wollen es im nun folgenden, streng geheimen Bericht zur Lage der Nation einfach als Trackmania bezeichnen.

Was ist also bezeichnend für dieses Spiel des Grauens? Nun, im Grunde handelt es sich bei Trackmania bzw. dessen getesteter Multiplayer Demoversion "nur" um ein weiteres multiplayerfähiges Rennspiel. Nur was ist daran denn bitteschön besonders? Sicherlich trägt die Einfachheit dieses Objekts eine Menge zu seinem großen Suchtpotenzial bei. Bremsen braucht man nicht, lenken auch nur recht selten und an solch aberwitzige Sachen wie realistische Fahrphysik und Schadensmodel sollte erst gar nicht gedacht werden. Denn sowas gibt es bei Trackmania erst gar nicht. Auch eine große Streckenauswahl sucht man bei Trackmania vergebens. Die Demoversion bietet ganze sechs Strecken und einen Streckeneditor, bei dem man aus sage und schreibe zehn (!!!) verschiedenen Blöcken eine komplett neue Strecke entwerfen darf. Aufgrund dieser Einfachheit liegt der Reiz bei Trackmania darin, dass man auf den wenigen Strecken eine möglichst gute Zeit innerhalb eines vorgegeben Zeitlimits erfahren muss. Zwar gibt es auch noch die Spielmodi Teamwettkampf, indem zwei Teams gegeneinander antreten, und Rennen, wobei man je nachdem mit welcher Platzierug man ins Ziel kommt Punkte für diese erhält, diese bieten jedoch nicht das Suchtpotenzial das der Zeitwettkampf bietet.

Kommen wir aber wieder zur finalen Frage: Was ist so schlimm an Trackmania? Es macht abhängig und der ahnungslose Spieler vereinsamt. Seine sozialen Kontakte beschränken sich auf die 30 Sekunden zwischen den einzelnen Partien, in denen er mit anderen Leidensgenossen über neue "Taktiken" (Gib Gas, Alter!) philosophiert. Zudem könnte Trackmania blind und taub machen. Denn die Grafik sieht heute einfach nicht mehr zeitgemäß aus und geht mit ihrem verschwommenen Texturen und ihrem Legostil höchsten als zweckmäßig durch, obwohl sie ein paar Nette Pixel- und Vertex-Shader Spielereien bietet. Auch die Musik nervt mit ihrem ewigen Technogedödel so sehr, dass man sie komplett ausstellt und neben dem Spielen seine Winamp-Playlist rauf und runter laufen lässt. Denn sowas wie Systemressourcen wird dieses Spiel auf aktuellen Systemen wohl nie verschlingen. Da man nebenbei ja sogar MP3-Dateien hören kann, stiftet das Spiel zudem zum Nutzen illegaler Tauschbörsen an. Also liebe Musikverlage dieser Welt, klagt gegen die Entwickler von Trackmania, denn sie sind an all dem Übel schuld…

Sollte jetzt noch jemand dieses Review lesen und noch nicht gebannt vor seinem Monitor sitzen und Trackmania spielen, sei ihm nur eins gesagt: Hallo Junge, wach endlich auf! Freunde treffen kannst du auch noch in zehn Jahren. Trackmania will und braucht dich jetzt. Also, log dich auf einen der Server ein und spiel was das Zeug hält, denn solo macht Trackmania keinen Spaß. Wie beim Sex halt, ohne reale Mitspieler wirds schnell langweilig. (Anm. d. Chefr.: Als würde unser Konni wissen können, wie das mit echten Menschen abläuft.)

Alle ISDN-Nutzer sind an dieser Stelle übrigens entschuldigt. Der knapp 125 MB große Download macht mit einer ISDN-Leitung relativ wenig Sinn und ob ihr dann wirklich Freude am Spielen habt, sei mal dahin gestellt, da viele Server von Privatpersonen gehostet werden und selbst mit einer ADSL-Verbindung sehr laggy sind.

Dasselbe gilt übrigens auch für Personen mit einem leichten Magen, denn die ganzen Loopings und Schrauben auf den verschiedenen Strecken sind nichts für schwache Nerven bzw. Mägen. ;)

Trackmania macht süchtig. Ich bin mit diesem Virus infiziert. Heilung: aussichtslos! Gegenmittel: bis jetzt noch keines bekannt, außer ein Stromausfall und Windows natürlich. ;)

Auf den ersten Blick mag Trackmania ein mittelmäßiges Autorennspiel sein, was sich jeglichem Realismus entsagt. Doch wer einmal in den Genuss einer zünftigen Multiplayerpartie gekommen ist, den wird Trackmania so schnell nicht mehr los lassen. Der Kampf um Bestzeiten und die unkomplizierte Steuerung sowie das leicht zu lernende aber schwer zu meisternde Gameplay machen einfach Lust auf mehr. Hoffen wir, dass die Vollversion bald in die Läden schippern wird. Ein Publisher ist mit Deep Silver ja schonmal gefunden.

Sollte übrigens jemand in der Zwischenzeit Besux gesehen haben, sagt ihm mal, dass Honk mehr Geld oder Gummibärchen haben will, sonst wechselt er zu Daddelnews.de ;)

Cool? Dann erzähl doch anderen davon! Danke! :)