"Stopp, du bist verhaftet!", dieser Satz ist sehr oft (leider zu oft) im Game zu hören. Die Judges sind Richter, Geschworener und Henker in einem. Durch eine fast unumschränkte Handelsfreiheit ist es einem gestattet, jeden X-Beliebigen für ein paar Jahre hinter Gitter zu bringen. Leider auch der einzige Spaß im Spiel.
Wir schreiben das Jahr 2630. Die Welt ist zu einer einzigen Stadt, genannt Megacity, zusammengeschlossen und leidet unter gigantischer Überbevölkerung. 400 Milliarden Menschen bewohnen den Planeten, und allen ist langweilig. Nein, was sich seltsam anhört, ist eigentlich der einzige Grund, warum es Judges gibt – sie halten die Menschen davon ab, dummes aus Langeweile zu tun. Da kommt es nicht selten vor, dass man einen Typen für 3 Jahren ins Gefängnis wirft, nur weil er einem Judge im Weg steht. Diese Prozedur zieht sich durch das ganze Game. Das ist aber noch nicht alles: Zudem warten Vampire und anderes Getier auf unseren Judge Dredd, den gefürchtetesten aller Judges. Nicht zu vergessen sein Böser Gegenspieler Judge Death. Dieser schräge Typ kommt mit ein paar anderen "Deaths" aus einem Paralleluniversum, welches das genaue Gegenteil von Dredds Welt darstellt.
Was einen heißen Action-Shooter mit lustigem "Räuber und Gendarm"-Klischee verspricht, entpuppt sich nach kurzer Zeit als schwerer Irrtum. Die Handlung ist mehr als flach und ausgelutscht, wovon aber die Grafik nur träumen könnte, denn sie entspricht ungefähr der von Half-Life 1. Klingt schlimm, ist aber so. Die Figuren wirken mehr als unecht und geradezu ausgeschnitten, das heißt es gibt einen gut sichtbaren weißen Rand um diese. Im Spiel selbst gibt es nur wenig Abwechslung. Entweder muss man etwas aktivieren, jemanden erschießen oder jemanden verhaften. Weiters ist zum Verhaften zu sagen, dass kein System dahinter steckt. Leute werden aus komplett verschiedenen Gründen eingebuchtet, obwohl sie nebeneinander stehen und dasselbe getan haben.
Einer der wenigen Lichtblicke des Games ist die Judge-Waffe. Diese (sollte aus dem gleichnamigen Film bekannt sein) kann ihre Munition ändern, sodass man entscheiden kann ob man mit Patronen, explosiven Geschossen, Brandmunition oder wärmesuchenden Patronen dem Gegner zu Leibe rücken will. Zu den übrigen Waffen gibt es nicht viel zu sagen. Maschinengewehr, Schrottgewehr, etc. und wie sie alle heißen, bieten auch nicht viel neues, obwohl es die Zukunft ist.
Doch bevor ich nur schlechtes erzähle, muss ich noch ein paar positive Eigenschaften erwähnen. Das Game unterstützt den "Cooperative-Mode", man kann also zusammen mit einem anderen Spieler die Story durchspielen. Weiters gibt es noch ein paar Action Modes wo es einfach nur ums Überleben geht. Ein Feature, dass leider viel zu selten in der Shooter-Welt vertreten ist und wenn, dann in den falschen Spielen.
Wiedermal ein Game nach einer Filmvorlage, wo es heißt: „Film top – Game flop“. Im Spiel gibt es keine Atmosphäre, lächerliche Gegner und lächerliche Sprüche halten sich ungefähr die Waage. Die Story ist mehr als peinlich und ausgelutscht.
Eigentlich seltsam, da Vivendi Entertainment eigentlich für gute Qualität steht. Leider landetet sie mit „Judge Dredd: Dredd vs. Death“ einen Schuß in den Ofen. Grafik und Sound können nicht überzeugen, und deshalb sollte niemanden die schlechte Bewertung wundern.
In Zeiten von Unreal Tournament 2003 oder Halo erwartet man sich schon gewissen Standards in Sachen Grafik und Story, welche Judge Dredd überhaupt nicht erfüllt.