Jeder Spielehersteller hat seinen Helden, eine Art Vorzeigefigur in der großen Welt der PC- und Konsolenspiele. Eidos hat Lara Croft, hauptberuflich Archäologin mit Hang zu kostbaren Schätzen, Nintendo hat Super Mario, der seit etlichen Jahren über die Konsolen flimmert und nicht abgelöst werden will. Und wen hat Ubisoft? Natürlich! Rayman ist der unübertroffene Star ohne Allüren der gerne Siesta macht aber dennoch immer hilfsbereit seinen Freunden zur Seite steht. Ich als eingefleischter Strategiespieler war anfangs nicht wirklich über dieses Spiel erfreut, gab dem kleinen Kerl aber dennoch eine Chance die sich gelohnt hat …
Wir befinden uns im Land der Träume, einem Ort voller Glückseligkeit und Ruhe, also dem exakten Gegenteil von unserer Welt. Den Bewohnern wird aber nach einiger Zeit so richtig langweilig, sodass etwas passieren muss. Und genau da geschieht etwas Schreckliches: ein roter Lum (ein Bewohner) verwandelt sich in eine kleine schwarze, flauschige Kugel namens Andre der nur nach einem giert: die Welt zu erobern. Er verwandelt alle Lums in solche Wesen und schickt sie aus, um hilflosen Tieren die Felle zu stehlen, um daraus Uniformen zu weben – für die schrecklichste Armee der Welt, den Hoodlums, die sich das Ziel gesetzt haben, das Land der Träume in Unheil zu stürzen. Doch zwei Personen haben da etwas dagegen: Rayman und sein Freund Globox, der am Anfang des Spiels versehentlich Andre verschluckt. Natürlich wollen die Hoodlums ihren Anführer zurück und jagen die Zwei durch die unterschiedlichsten Levels.
Wie es sich in alter Jump`n`Run Manier gehört, müssen Wände erklommen, Schluchten überwunden und Punkte gesammelt werden. Um all diese Dinge zu meistern bedarf es speziellen Superkräften. Die Hoodlums haben Laser-Waschmittel entwickelt, die ihre Kleidung in Kampfanzüge verwandelt. Insgesamt gibt es fünf Stück wie zum Beispiel die Heavy-Metal-Faust, die es Rayman ermöglicht, Gegner mit einem Hieb niederzustrecken oder Türen zu durchschlagen oder die Eisengreifer, mit dessen Hilfe sich unser kleiner Freund an Metallringe hängen kann. Immer mit von der Partie, ausgenommen wenn er nicht gerade wieder entführt wird ist Globox (inklusive Andre) der Rayman des Öfteren beim Besteigen von Anhöhen hilft.
Im Kampf sieht es mit den Items anders aus. Gegner, die auf Stelzen gehen, werden mit der Wirbelfaust schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Die Eisengreifer dienen auch als Art „Elektroschocker“. Feinde die zu weit von Rayman entfernt sind, nimmt der armlose Held mit der Torpedofaust aufs Korn. Diese ferngesteuerte Rakete wird auch benötigt um Schalter und Türen zu knacken.
Falls gerade keine Power-Ups in der Gegend herumliegen, muss Rayman sich auf seine eigene Kraft verlassen. Er hat keinen Bizeps, jedoch kann er seine Fäuste schleudern um Gegner so außer Gefecht zu setzen. Oft sind diese Power-Ups auch nur versteckt. Wie zum Beispiel von Kleinlingen die in Käfigen gefangen sind. Wenn dieser Käfig zerstört wurde, schenken die Kleinlinge Rayman ein Item oder Edelsteine.
Die Levels würden mit der Zeit etwas zu einfach werden, wenn man keine geheimen Schätze oder ähnliches finden könnte. Deshalb wurde das Punktesystem simpel, aber effizient gestaltet. Überall in den Levels liegen Edelsteine in verschiedenen Farben herum, die nur warten um von Rayman gefunden zu werden. Sobald man einen Edelstein aufgehoben hat, erscheint für kurze Zeit ein Combobalken der den Punktestand erhöht, falls man es schafft, in drei Sekunden einen neuen Edelstein aufzunehmen. Punkte erhält man ebenfalls für das Erledigen von Feinden. Die dritte Möglichkeit ist das Finden von extrem gut versteckten Chamäleons oder Tribellen. Punkte schalten ab einer bestimmten Anzahl kleine Mini-Spiele und Videos frei.
Rayman lässt so gut wie keine Wünsche offen in Sachen Handhabung. Die Steuerung ist kinderleicht und sehr händeschonend belegt. Auch im Bereich Grafik gibt es keine Mängel. Die verschiedenen Levels sind schön detailliert gestaltet und sehr abwechslungsreich. Auch der Humor wird groß geschrieben und wertet das Spiel deutlich auf.
Nachdem ich eher auf dem Gebiet Rollenspiele und Strategie angesiedelt bin, war ich nicht so begeistert dieses Review zu machen. Doch nach einiger Zeit freundete ich mit dem Spiel an und es machte mir sogar richtigen Spaß mit Rayman, Globox und Co. die fiesen Hoodlums zu vermöbeln. Die Grafik stimmt, die Sounduntermalung passt dazu und ist nicht eintönig, die Steuerung simpel und der Spielspass groß. Fortgeschrittenen Spielern wird es aber zu leicht sein da man den Schwierigkeitsmodus nicht einstellen kann. Dennoch bietet Rayman alles was das Zockerherz begehrt.