Interplay gehörte einmal zu den ganz großen Publishern der Branche. Aus ihrer Hand stammen Spiele vom Schlage eines Baldurs Gate und Fallout und auch die kultige Earthworm Jim-Serie wurde durch Interplay berühmt. Leider verzettelte man sich in der Vergangenheit mit zu vielen miserablen Spielen und wurde schließlich fast zahlungsunfähig vom französischen Publisher Titus aufgekauft.
Nun soll laut MCV Online Titus die Investment-Bank SG Capital damit beauftragt haben, Interplay bei der Suche nach Fremdkapital zu beraten, alternativ auch Teile Interplays oder das komplette Unternehmen zu verkaufen. Sinn dieser Aktion soll eine bessere Bewertungen des Unternehmenswertes sein, so Hervé Caen, CEO und Chairman von Interplay. Denn letzterer sei laut Caen aufgrund der erneuten Profitabilität Interplays und der starken Position der Industrie allgemein höher zu bewerten als er am Aktienmarkt eingeschätzt wird.
Ernster sehen indes die Kollegen von gamestar.de die Lage Interplays. So soll gestern der komplette Mitarbeiterstab Interplays vorzeitig nach Hause geschickt worden sein, so die Fansite NoMutantsAllowed.com. Zudem wurde aus Kostengründen das offizielle Forum Interplays geschlossen. Zwar gibt es noch keine Stellungnahme seitens Interplays zu den Gerüchten, aber Carsten Strehse vom dt. Entwickler SilverStyle, der in sehr gutem Kontakt zu alten Interplay-Mitarbeitern steht, bestätigte diese Vorfälle. Passend dazu verkündete ein Interplay-Sprecher, dass man momentan bei Interplay auf Zahlungen von Vivend und Avalon warte, die noch diese Woche erfolgen sollen. Ansonsten drohe der Firma die Zahlungsunfähigkeit und damit ein Insolvenzverfahren.
Ob es sich bei den Verkaufsversuchen seitens Titus um den verzweifelten Versuch handelt, Interplay zu verkaufen, bevor die drohende Insolvenz eintritt und das Unternehmen damit quasi wertlos wird, wird sich wohl in den nächsten Tagen klären.