Cherry Easyhub – Schreiben ohne Reue

Cherry Easyhub

Hinter dem schlichten Produktcode „JK-100“ hat Cherry (ein renommierter Hersteller für Eingabegeräte) eine Tastatur namens „Easyhub“ im Programm. Die Versprechen sind die üblichen, als Extra wartet ein USB-Hub – wir haben den 125-Taster in die Mangel genommen.

Oh, those sweet memories

Ich erinnere mich mit Wehmut an meine Cherry eVolution Stream Tastatur, die ich vor drei Jahren gemeinsam mit meinem neuen PC bestellt hatte. Davor hatten meine Finger ihr dasein fast ausschließlich auf 10-Euro-Tastenbrettern gefristet, mit denen man halt schreiben konnte und sonst nichts. Aber auch Tastaturen unterliegen einer gewissen Evolution, und die eVolution Stream öffnete mir das Tor in eine neue Welt.

Flache, angenehme Tasten. Ein Schreibgefühl wie auf einem guten Laptop statt schwerer, klobiger Buchstabenknöpfe. Dann saßen die Tasten auch noch fest, statt einen nur wabbeligen, ja fast undefinierbaren Druckpunkt zu besitzen. Und last, but not least, konnte ich geradezu geräuscharm vor mich hin tippen, während die Bedienung der Billig-Tastatur stets nach Gewalt klang. Meine heißgeliebte, neue Tastatur fiel bei einem Reinigungsversuch meiner Grobmotorik zum Opfer.

Was ist seither passiert?

Nun, die Easyhub ist einer der neueren Sprosse kabelgebundener Tastaturen. Und sie macht gar nicht so viel anders als meine ehemalige Cherry.

Sie trägt einen weniger edlen Namen, fühlt sich trotzdem gut an und besitzt 104 Buchstaben- und Funktionstasten sowie 11 Knöpfe für Sonderfunktionen. Sie präsentiert sich schick, wenngleich die Fläche für die Handablage das Design etwas ausbremst. Und sie behebt das für mich größte Manko ihrer Vorvorgängerin.

Die hatte nämlich recht große Abstände zwischen den Tasten, welche eine perfekte Falle für Staub und Brösel darstellten.  Irgendwann half dann umdrehen und schütteln nichts mehr, und beim Schreiben knirschte es. Für die Reinigung galt es die Tasten abzunehmen und dann wieder einzusetzen. Der Rest ist Geschichte, sie überlebte es nicht.

Nicht, dass sich zwischen die kleinen Schluchen der Easyhub nicht auch Brösel verirren könnten. Es ist aber deutlich unwahrscheinlicher, was in meinem Fall der Lebensdauer des Geräts sehr zuträglich ist.

Leisetreter

Geschickteren Menschen wird das wohl egal sein, und darum widme ich mich nun dem Sinn und Zweck eines Eingabegeräts. Bingo, der Eingabe.

Und hier erfüllt Cherry voll und ganz die Erwartungen, die man als User in die Marke hat. Obwohl dicht beieinander liegend, lassen sich die Tasten gut unterscheiden. Zuträglich ist, dass der Druckpunkt zwar nicht hundertprozentig exakt, aber nichtsdestotrotz sehr angenehm ist. Getippt wird noch leiser als auf der eVolution Stream, und das will was heissen.

Für Spieler wichtig: Kein Drei-Tasten-Problem. Damit ist die Easyhub auch voll spieletauglich. Zudem ist sie spritzwassergeschützt, was den Kaffeejunkies unter uns eine gewisse Sicherheit bescheren dürfte. Das Eigengewicht von rund einem Kilo, Gummifüsse und Aufsteller am hinteren Ende halten das Keyboard am gewünschten Ort. Kein nerviges Gerutsche.

Eine meiner Sorgen galt der Handauflage mit den integrierten Multimediatasten. Aus bitterer Erfahrung weiß ich, dass derlei Anbauten äußerst problematisch sein können und die Multimediatasten stetes Opfer ungewollter Betätigung würden. Mein Irrtum. Die Handfläche ist gut dimensioniert und die Zusatzknöpfe sitzen an Stellen, die man unabsichtlich nicht erreicht. Es sei denn, man hat wirklich winzige Griffel und erwischt sie mit dem Handballen.

Der namensgebende USB-Port

Ein bisschen Nörgelei muss sein

Zwei Kritikpunkte darf ich dann doch vermerken: Die Haptik der Zusatztasten ist schlecht, weil kaum vorhanden. Kein schweres Manko, denn ob man nun die Musiklautstärke erhöht oder gedrosselt hat, lässt sich ja auch anderweitig feststellen. Und: Man hätte dem Schreibgerät eine Tastenbeleuchtung spendieren können. Ab einem mittleren Grad an Dunkelheit tut man sich selbst vor leuchtendem Bildschirm schwer mit dem Lesen der Beschriftungen.

Etwas geschummelt ist die Bezeichnung „Easyhub“. Die Tastatur wird via USB angeschlossen und bietet am linken, hinteren Rand auch einen USB-Eingang. Das Keyboard installiert sich jedoch nicht als Hub, sondern verfügt über zwei anschließbare USB-Kabel. Technisch gesehen ist der Hub also eine Weiterleitung. Die kommt trotzdem ganz praktisch, um etwa schnell ein Gamepad anzuschließen ohne das Kabel über den halben Tisch verlegen zu müssen.

Fazit

Ein Hub, der keiner ist, schlecht fühlbare Multimediakeys und fehlende Beleuchtung. Die negativen Eigenschaften der Cherry Easyhub halten sich in überschaubaren Grenzen. Ansonsten präsentiert sich die gut verarbeitete Tastatur von ihrer besten Seite. Geschrieben und gespielt wird leise und angenehm, ohne Abstriche bei der Ergonomie zu machen. Das Gerät bleibt zuverlässig an seinem Platz.

Es muss ja nicht immer wireless sein. Wer mit Kabel leben kann, findet in der Easyhub ein Eingabegerät mit ausgezeichnetem Preis-/Leistungsverhältnis. Für rund 30 Euro wechselt sie auf Amazon.de den Besitzer.

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