Die alljährlich vergebenen Big Brother Awards will eigentlich niemand so wirklich haben, küren sie doch die Feinde der Privatphäre und Sammler persönlicher Daten. Auch am gestrigen Abend wurden sie wieder ausgeteilt, und einige Preise treffen sogar direkt unsere schöne Spielebranche, die vor solch hochbrisanten Themen auf den ersten Blick stets so gut behütet scheint.
In vierzehn Ländern werden Big Brother Awards vergeben, zum ersten Mal wurden die „Feinde des Datenschutzes“ 1998 in Großbritannien gekürt, in Österreich will man seit 1999 durch die Vergabe auf bedenkliche Tendenzen hinweisen.
2005 gewann den BBA für Kommunikation World of WarCraft. Blizzards Vorzeige-MMORPG installiert ein Anti-Cheat-Tool auf der Festplatte der Kunden, das allerdings auch den Zugriff auf persönliche Daten und E-Mails erlaubt und somit als Spyware zu definieren ist.
Vor einiger Zeit haben wir euch auf Rebell.at über drohende Softwarepatente in der EU und auch deren Ablehnung durch das EU-Parlament informiert. Für diese Tat wurde dem Parlament der einzige positiv gemeinte Preis des Abends verliehen.
Weitere unrühmliche Preisträger waren…
Den Lifetime Achievement Award (also die Auszeichnung für das Lebenswerk) bekam das Zentrale Melderegister. Hier laufen die Daten der meisten Österreicher zusammen. Allerdings werden sie nicht nur gesammelt, sondern – so die Jury – auch gewinnbringend weiterverkauft.
Bei der Vergabe im Wiener Rabenhoftheater waren übrigens noch andere Anleihen an die Spielebranche mit dabei: Die Gruppe dot.matrix, die mit ihren Gameboys für das musikalische Rahmenprogramm sorgte. Na also! Doch noch ein positiver Kontext für uns Gamer…