Anscheinend hat das ZDF aus seinem Debakel mit dem Bericht Video-Gemetzel im Kinderzimmer vom 09.11.2004 nichts gelernt. Damals erstürmten nach dem einseitigen Bericht haufenweise mehr oder weniger vernunftbegabte Spieler den Chat-Channel des zweiten deutschen Fernsehens und machten ihren Unmut über die aus Spielersicht vollkommen inakzeptable Reportage deutlich.
Der Bericht kritisierte damals die eher laschen Altersfreigaben der USK, versäumte es dabei jedoch vollkommen objektive Fakten von subjektiven Eindrücken zu trennen. So wurde Doom 3, welches in Deutschland keine Jugendfreigabe erhalten hat und somit nicht von Minderjährigen im Handel erwerbbar ist, auf einmal für jedermann, egal ob Kleinkind oder Erwachsener, als im Laden kaufbar dargestellt. Auch wurde sehr monoton über die Spielerkultur und über PC- und Videospiele im Allgemeinen berichtet. Gegenpositionen zu der im Bericht einhellig vertretenen Meinung, PC- und Videospiele seien ausschließlich gewaltverherrlichend und gehören deswegen verboten, gab es keine.
Auch der heute ab 21:15 Uhr im ZDF ausgestrahlte Beitrag Gewalt ohne Grenzen scheint aufgrund seinen eindeutigen Titels kaum Besserung zu erwarten. Schließlich wird dieser Bericht auf der ZDF-Homepage mit den Worten „Frontal21 über gefährliche Gewaltspiele, mit denen Kinder und Jugendliche alleine gelassen werden.“ sehr markant beworben. Auf eine ausgewogene Berichterstattung darf also nicht gehofft werden.
Nur: scheinbar fällt der ZDF-Redaktion in dieser Richtung nichts neues mehr ein. Hauptthema der Reportage ist, wie schon im vergangenen November, die angeblich inkosequente Kontrolle von PC- und Videospielen durch die USK.