Erstmals seit Beginn des Kampfes der beiden Grafikchiphersteller Nvidia und ATi konnte sich das kalifornische Unternehmen an die Spitze des Grafikkartenmarktes setzen und den seit dem Niedergang der Kultschmiede 3dfx den Markt dominierende Hersteller Nvidia auf den zweiten Platz verweisen.
Dabei ist es schon erstaunlich, dass sich ATi innerhalb eines knapp dreijährigen Zeitraums vom Biedermann-Image komplett lösen konnte und im Vergleich zu Nvidias Geforce-Serie mit der hauseigenen Radeon-Serie eine ernsthafte Konkurrenz am Markt etablieren konnte.
So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass laut einer Meldung des amerikanischen Nachrichtenmagazins The Inquirer, wo man sich auf eine Studie des Marktforschungsinstitutes Mercury Research beruft, ATi im Desktopmarkt seinen Marktanteil um 17 Prozent auf 55 Prozent steigern konnte, während Nvidias Marktanteil um 16 Prozent auf 42 Prozent gefallen ist. Gleiches zeichnet sich auch im Markt der Stand-alone-Produkte ab, dort konnte ATi um satte 13 Prozent auf 59 Prozent Marktanteil zulegen, Nvidia musste hier indes einen Verlust von 13 Prozent auf 37 Prozent Marktanteil hinnehmen.
Für das gute Abschneiden ATis seien laut Aussage des Berichts hauptsächlich die guten Verkäufe im Niedrig-Preis-Segment verantwortlich. Dort liege ATi deutlich vor Nvidia, währende letztere im Hochpreis-Segment deutlich die Nase vorne hätten. Im umsatzstarken Mittelpreis-Segment lägen beide Hersteller indes gleichauf. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass in dem Bericht noch nicht die Verkäufe von Nvidias neuen Mittelklasse-Flagschiffen Geforce 6200 + 6600 berücksichtig wurden, somit könnten sich die Marktanteile im Mittelpreis-Segment noch zu Gunsten Nvidias verschieben.
Lachender dritter dieses Zweikampfes ist übrigens die Prozessorschmiede Intel, welche nach Stückzahlen gerechnet immer noch die meisten Grafikchips herstellt und in diesem Segment einen Marktanteil von 39 Prozent hält. Auf dem zweiten Platz folgt dann ATi mit 27 Prozent, Nvidia tummelt sich mit 15 Prozent Marktanteil abgeschlagen auf Platz drei. Jedoch sollte man bei diesen Zahlen berücksichtigen, dass Intel sehr hohe Abverkäufe durch die in ihren Chipsätze integrierten Grafiklösungen generiert.