Es tut sich was im eSports-Bereich. Seit Jahren, eigentlich, aber Österreich braucht da ja immer länger. Jetzt ist es aber soweit und kompetitives Gaming wird endlich richtig angegangen. Was genau passiert und was das bedeutet.
Was ist jetzt eigentlich passiert?
Wie Laola1 berichtet – ja, ein österreichisches Medium hat eine eSports-Rubrik –, nehmen der eSports Verband Österreich (ESVÖ) und die „Area 52“ das Liga-Projekt in Angriff. Anfangs wird das zwar, wie die Szene hierzulande eben, recht klein und bescheiden ablaufen, aber es ist ein dringend notwendiger Anfang.
Das Ziel ist, Jugendlichen eine zentrale Anlaufstelle zu bieten und das „Networking“ weiter zu verbessern. Innerhalb der ELA sind Turniere und Wettkämpfe für die aktuellste Konsolengeneration und den PC geplant, welche sowohl aus Einzel- sowie Teambewerben bestehen.
Gespielt werden vorerst fünf Titel:
- Overwatch
- League of Legends
- Call of Duty: Modern Warfare
- FIFA
- Gwent
Die Einführung dieser Liga zeigt, dass auch in Österreich endlich das Potential von eSports erkannt wird. Nicht nur das „Coolness“- oder Werbepotential, sondern auch das wirtschaftliche im Sinne von: Da gibt es hohe Preisgelder zu holen. Beim The International, der Weltmeisterschaft im eSports-Titel Dota 2, geht es dieses Jahr zum Beispiel um über 14 Millionen Dollar. Schön, dass sich in Österreich etwas tut, um wettbewerbsfähig zu werden.
Und es tut sich ja auch sonst was. Red Bull zum Beispiel hat ein eigenes eSports-Team, das in der League of Legends Challenger Series, also der zweiten Liga spielt – unter anderem übrigens gegen Paris Saint-Germain und Schalke 04. Gerade durch Red Bull könnte es möglich werden, auch österreichischen Spielern die Rahmenbedingungen für echtes Pro-Gaming zu bieten. Aber auch andere Marken oder Sportvereine sollten unbedingt aktiv werden. (Rapid und Austria suchen übrigens schon FIFA-Spieler)
Warum ist das cool?
Cool ist das erstmal für alle, die professionell oder zumindest semi-professionell spielen können und wollen. Für die besten Spieler in Österreich gibt es einfach willkommene Möglichkeiten, ihr Hobby und Talent auszuüben und damit auch etwas zu gewinnen. Neben Geld natürlich auch die Anerkennung einer Szene, die sich durch diese Events sicher vergrößern wird.
Das alles kann natürlich bei einem kleinen Markt wie Österreich nicht zu groß werden, vor allem als Nischenprogramm. Wir haben Skifahrer, und wir haben mittelmäßige Fußballer auf die wir trotzdem irgendwie stolz sind. Zum Brasilien des eSports wird Österreich wohl nicht mehr (das ist schon Südkorea), aber trotzdem eröffnet dieses Investment Möglichkeiten.
Wenn sich eSports in Österreich etabliert, dann können die größten Talente, die dieses kleine Land hervorbringt, endlich in Ruhe trainieren und ihre Leidenschaft – auch, wenn sie für den „Mainstream“ vielleicht noch befremdlich ist – ausleben. Das eröffnet wirtschaftliche Möglichkeiten für die, die hart arbeiten und das wirklich tun wollen. Es eröffnet einen ganzen Wirtschaftszweig, potentiell.
Insofern ist die Bundesliga für eSports wirklich das Beste, was momentan passieren kann. Wir beobachten das Projekt jedenfalls gespannt und halten euch auf dem laufenden, wenn es losgeht.