The Last Guardian

The Last Guardian: Rätselraten mit Trico

Lange (Vor 9 Jahren!) wurde das Spiel angekündigt, nun ist es endlich soweit. The Last Guardian hat es als Exklusiv-Titel auf die PS4 geschafft. In einigen Trailern wurde bereits die wunderbare Welt rund um einen Jungen und ein mysteriöses Fabeltier vorgestellt, genaue Details wurden aber bis jetzt ausgespart.

Es war einmal…

Wir wachen in einer Höhle auf, neben uns liegt ein sieben Meter großes Fabeltier. Eine Stimme im Hintergrund erzählt uns eine Geschichte und schildert uns gleichzeitig die gegenwärtige Situation. Das kommt uns bekannt vor, das Spiel Bastion hat etwa vor fünf Jahren bereits auf ein ähnliches Konzept gesetzt um sowohl Stimmung zu erzeugen, als auch die Geschichte voranzutreiben.

Bei genauerer Betrachtung könnte es sich bei dem Fabeltier um einen Greif handeln, aber die Flügel sind zu klein, es hat Hörner und ähnelt eigentlich mehr einer Mischung aus Hund und Katze mit leuchtenden Augen. Was auffällt, das Tier ist an einer großen Kette angemacht und hat zwei Speere in der Flanke stecken.

Motiviert wie wir sind, rennen wir natürlich gleich einmal auf das Tier zu und versuchen es zu befreien. Doch soweit kommt es erst gar nicht, das Tier ist verängstigt und stößt uns weg. Wir müssen uns also einen anderen Weg überlegen. Nach ein paar Anläufen und mit Hilfe der Stimme im Hintergrund haben wir das Vertrauen des Tieres gewonnen und es erfolgreich befreit. Ab sofort dürfen wir es rufen und zwar unter dem Namen Trico.

Perspektivenwechsel

The Last Guardian ist eine Mischung aus UnchartedTomb Raider, Bastion und Journey. In einer wunderschön gestalteten Welt geht es darum, herauszufinden wer man ist, warum man ist und wie man zum Ende kommt. Trico, bald unser bester Freund auf vier Beinen, soll uns dabei unterstützen und auch beschützen.

Zu Beginn finden wir zudem eine silberne Schale, mit der wir aus Trico Blitze aus dem Schweif locken können. Damit durchbrechen wir zum Beispiel Holztüren oder lassen Säulen einstürzen. Dazwischen gilt es Gänge zu erkunden, fiese lebende Rüstungen von Trico zerstampfen zu lassen oder Wänden entlang zu klettern.

In vielen kleinen Rätseln müssen wir sowohl unser Geschick beim richtigen Sprung- und Kletter-Timing unter Beweis stellen, als auch immer wieder herausfinden, wie und ob uns Trico behilflich sein kann. Und das Letztere ist schwieriger als es klingt. Denn Trico hat seinen eigenen Kopf, die Spielmechanik lässt ihm im Bewegungsablauf sehr viel freie Hand und oft ist auch nicht klar, ob er nun eigentlich helfen kann oder nicht. So werden selbst einfache Rätsel zu einer Geduldsprobe, denn sehr oft stimmt das Timing nicht oder die Steuerung ist zu unpräzise. Und das frustriert.

Geduld und eine PS4 Pro du haben musst

Das Spiel selbst ist eine wunderbare Idee einer Geschichte, in der sich zwei Wesen kennenlernen und gemeinsam in einer zauberhaften Welt ungewöhnliche Rätsel lösen. Golem nennt es scherzhaft einen Haustiersimulator und tatsächlich, Trico wirkt von Anfang an sehr lebensecht. Je mehr Stunden man mit ihm verbringt, desto mehr entwickelt sich auch eine emotionale Verbindung zu dem digitalen Wesen. Es gibt Zeitpunkte im Spiel, an dem man Trico minutenlang einfach einmal zuschaut wie er sich auf einer Freifläche zwischen Bäumen austobt.

Aber leider zeigt The Last Guardian von Anfang einige Mängel auf, die den Spielgenuss trüben.

Zum einen gibt es da die Kamerafahrten. Diese sind mitunter so unpraktisch gelöst, dass der gesamte Spielfluss darunter leidet. Durch das dauernde, beinahe schon unkontrollierte Schwenken der Kamera wird das sonst so angenehme und stimmungsvolle Ambiente nachhaltig gestört.

Zum anderen ist es Trico selbst. Das Fabelwesen ist zwar wunderbar als Gefährte, in dem Moment wo es jedoch bewusst für Rätsel eingesetzt werden muss ist es manchmal ein Ding der Unmöglichkeit es zu einer bestimmten Aktion zu bringen. Der Einsatz als Rätselelement hat natürlich seinen Reiz, aber die unpräzise Steuerung macht es einem oftmals unnötig schwer.

Und zum Schluss noch die Grafik. Stellenweise kommt es einem so vor, als würde man das Spiel auf einer zu alten Grafikkarte in einem Computer spielen. Es ruckelt leicht, die Texturen wirken verwaschen. Bereits nachvollzogen werden konnte der Grafikeinbruch im Vergleich von der PS4 zur neueren PS4 Pro.

Fazit: The Last Guardian

Alles in allem bietet The Last Guardian ein spannendes Konzept, das aber leider seinen über die Jahre aufgebauten Ansprüchen nicht ganz gerecht werden kann.

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