Heute nacht wurde die Playstation 4 angekündigt. Die neue Konsole von Sony setzt – wie erwartet – vor allem stark auf Online-Features und ist ansonsten – wie erwartet – ein sehr PC-ähmlich konstruiertes, leistungsstarkes Ding. Erscheinen soll es Ende 2013, ein Preis wurde nicht genannt. Gezeigt wurde die Konsole selbst interessanterweise auch nicht.
In einer zeitweise spröden Präsentation zeigte Sony viele Features, die wir in ähnlicher Form schon von der WiiU und Xbox 360 kennen. So kann die Konsole Spiele auch auf die PS Vita streamen und ihr dort weiterspielen, wenn euch jemand den Fernseher streitig macht. Auch der PS Move-Controller wird untersützt, mitsamt einer 3D-Tracking-Kamera. Das Originalzubehör ist ein moderart reformiertes DualShock-Gamepad mit Share-Button und Touchpad. Was bei Diablo 3 für eine Verschmelzung von Multi- und Singleplayermodus sorgte, dürfe also in Zukunft zum Standard werden und noch einige Stufen weiter gehen. (Übrigens, Diablo 3 wird für PS3 und 4 erscheinen).
Online im Zentrum
Auf Wunsch können euch bei allen Games jederzeit Freunde über das Web zusteigen und entweder mitspielen, euch zusehen, mit euch quatschen oder kurzzeitig das Steuer übernehmen, um euch zu helfen. Eure Abenteuer könnt ihr zudem auf zahlreiche Devices bzw. ins Web streamen. Zudem schneidet die Konsole permanent die letzten Minuten mit, sodass ihr coole Momente sofort online teilen könnt. Spielen scheint irgendwie eine öffentliche Angelegenheit zu werden.
Frühere Playstationspiele sollen übrigens nicht direkt unterstützt werden, sondern aus der Cloud gestreamt spielbar werden. Spiele sollen schon gespielt werden können, während ihr sie runterladet. Zudem wird euch ein Algorithmus Spiele vorschlagen, die ihr mögen könntet und euch Teile davon im Hintergrund automatisch im Hintergrund auf die Platte laden. Mehr durch die Blibliothek zu stöbern soll dadurch gefördert werden. Auch Free-to-Play-Modelle im allgemeinen mehr Platz bekommen. Das alles bedeutet, dass Digital Distribution eine zentrale Rolle spielen wird. Übrigens: Ob die Konsole wirklich „always on“ sein muss, wurde nicht gesagt. Für die meisten Funktionen scheint es aber absolut notwendig zu sein.
Einige Spiele, wenig exklusiv
All das kann ebenso cool eingesetzt werden wie es spooky ist. In Sachen Spiele zeigten Entwickler einige Ausschnitte. Neben der neuen Marke, dem knuffig wirkenden Action-Adventure Knack, war ein neues Killzone mitsamt vermaledeiter Quick Time Events zu sehen, ehe mit Driveclub ein Autorennspiel gezeigt wurde, bei dem sogar die Autositze und Lichter besonders aufwändig modelliert sind. Eh imposant und so, aber ich behaupte ja, das wird den meisten Spielern selten auffallen, währen sie mit 200 km/h irgendwo durch die Landschaft donnern.
Etwas absurd klischeehaft wurde es dann bei einem kleinen Vortrag von Quantic Dreams-Chef David Cage, der statt Szenen aus Beyond lieber über Emotionen in Stummfilmen sprache, eher er dazu überging mit einem historischen Polygoncount-Vergleich zu nerven. Andere Spiele wurde natürlich auch gezeigt. Bei mir fiel leider der Stream von der Präsentation immer wieder aus (angesichts der Ausrichtung der PS4 als Streaminggerät schon ironisch), vielleicht habe ich deshalb etwas verpasst, aber so richtig vom Hocker gerissen hat mich von den gesehenen Dingen nichts.
Braid-Entwickler Jonathan Blow zeigte mit The Witness in einer recht wenig sagenden Präsentation ein modernes Myst. Ein neues Final Fantasy soll auf der E3 zu sehen sein. Schon auf der letztjährigen hat mich Watch Dogs mit seiner bisher letzten Präsentation ganz happelig gemacht, das nun auch endlich wieder einmal gezeigt wurde. Aja, und Destiny – das ja trotzdem ein spannendes Projekt ist. Natürlich: Das Who is Who der Publisherwelt war vertreten und wird die PS4 unterstützen. Das Wort „exklusiv“ hörte man aber auffallend selten.
Kurz zur Hardware
Sony hielt sich bedeckt. Eine nicht spezifizierte Festplatte mit wohl variablen Größen wird im Gerät stecken. 8 Gigabyte an GDDR5 Ram, eine CPU mit x86-Architektur und 8 Kernen soll neben einer „stark verbesserten“ PC-GPU laufen, die „fast 2 Teraflops an Performance“ schafft.
Was ist euer bisheriger Eindruck für die PS4? Ist der Kauf beim Launch schon eingeplant? Wird es euch leicht fallen, darauf zu verzichten? Oder wird es euch gelingen, auf den ersten Preisnachlass zu warten? Wir sind gespannt auf Meinungen.