Cobra Junior, die 10-Euro-Gamingmaus (mit Unboxing-Video)

Cobra Junior Gamingmaus
Cobra Junior Gamingmaus

Jeder hat so seine dunklen Passionen, auch tapfere Rebellen sind davor nicht gefeit. China-Gadgets haben es mir angetan. Ich laufe aktuell mit einem Noname-Telefon in der Tasche herum und konnte folglich bei der 10-Euro-Gamingmaus nicht widerstehen. Ende Mai bestellt, war das Steuergerät aus Fernost zwei Wochen später da. Wie das Abenteuer endet, lest ihr hier.

„Cobra Junior“ heißt der Nager in schwarzer Plastikschale vom japanischen Hersteller E-Blue. Und er ist in Sachen Design irgendwo zwischen den Razer-Modellen Naga und Imperator angesiedelt. Deren Nachteil ist es allerdings, ein Vielfaches ihres chinesisch-japanischen Geschwisterchesn zu kosten. Nun habe ich mit markenloser Hardware aus Hong Kong, Shenzhen und Co ja durchaus bereits Erfahrung und erwarte nicht viel. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass der Mäuserich erstaunlich gut verarbeitet ist. Da klackert und scheppert nichts. Die Verpackung verspricht in wenig ausgereiftem Englisch Features wie einen „3-Way-DPI-Switch“, einen „Page Weapon Switch“, „Hybrid LED Illuminate“ und eine Abtastrate von 1.600 DPI.

Solide Verarbeitung

Dieser Wert rangiert natürlich klar unter der teuren Pro-Gamer-Konkurrenz, denn Razer, SteelSeries und Co. liefern hier schon eine Sensitivität von deutlich über 4.000 DPI. Was für den Arbeitsalltag oder Freizeitgaming keinen erkennbaren Vorteil bringt, bei eSport-Profis aber über das virtuelle (Ab-)Leben entscheiden dürfte.

Die Box suggeriert ebenfalls Gewichte, diese entpuppen sich aber als fix eingebaut und nicht herausnehmbar. Als Resultat ist die Cobra Junior doch deutlich schwerer als eine Standard-Officemaus, im Vergleich zur SteelSeries Sensei aber immer noch ein ziemliches Leichtgewicht.


Sorry für die verschwommene Videoqualität, leider hat der HD-Camcorder leider so seine Probleme auf knappe Distanz, was aufgrund des kleinen Displays erst nach der Aufnahme aufgefallen ist. Wir arbeiten daran ;)

Treiberlose Installation

Während der Druckpunkt von Haupt- und Seitentasten angenehm ist, mangelt es dem Mausrad etwas an der versprochenen Präzision, wenngleich die Genauigkeit noch in einem erträglichen Bereich liegt. Die Gleitfähigkeit der Teflonpads lässt,  je nach Unterlage, ebenfalls etwas zu wünschen übrig. Im Normalbetrieb fällt der erhöhte Widerstand aber praktisch nicht auf.

Die Installation der Maus erfolgt treiberlos, auf anpassbare DPI-Stufen (vorgegeben sind 600, 1.000 und 1.600) verzichtet E-Blue. Dementsprechend lässt sich auch die beidseitige, blaue LED-Beleuchtung nicht dimmen oder abschalten, was aber ohnehin eine reine Geschmacksfrage darstellt.

Bereit für Großhänder

In Sachen Ergonomie bedient das Gerät mittlere bis größere Hände gut. Das Mauskabel ist zwar relativ dick und nicht mit Stoff ummantelt, aber ausreichend biegsam, um nicht störend ins Gewicht zu fallen. Der Sensor hinkt technisch jedoch seiner Zeit hinterher, dementsprechend zickig reagiert der Nager auf spiegelnden oder gar verglasten Oberflächen. Auf Otto-Normaltisch arbeitet er allerdings brav und zuverlässig, wenngleich die Sensorkonstruktion recht schnell Staub und Krümel einfängt.

Fazit: Wer nicht 40 Euro oder mehr in eine Markenmaus investieren will und sich damit abfinden kann, dass die theoretische 12-Monatsgarantie beim japanischen Hersteller nur schwer einlösbar sein dürfte, ist als Hobbyspieler mit der Cobra Junior gut bedient. An Progamer richten sich andere Produkte von E-Blue, die der Babyschlange ohnehin nur drei von acht Punkten auf ihrer Gamingskala zugestehen.

Die Cobra Junior ist erhätlich über verschiedene Händler und Portale wie DHGate und taucht auch fallweise auf eBay auf.

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