Die Zukunft ist kein sehr schöner Ort um dort zu leben. Das prophezeien uns seit Jahren diverse Romanautoren, Filmemacher und Umweltschützer. Auch nuclearvision, ein Entwicklerteam aus dem deutschen Braunschweig, scheint dieser Auffassung zu sein und schickt uns in Psychotoxic in einen der interessantesten, kommenden First Person-Shooter. Was es Wissenswertes über das Spiel gibt, lest ihr am besten in unserer Preview…
Im Jahr 2020 sind alle Zeichen auf das Ende der Menschheit gestellt. Während drei Reiter der Apokalypse auf der ganzen Welt Furcht und Schrecken verbreiten, bahnt sich in der Millionenmetropole New York die Ankunft des vierten an. Irgendwann jetzt schlüpft man als Spieler in die Haut der sexy Angela Prophet. Was sie zu Beginn noch nicht weiß ist, dass sie ein Halbengel ist. Dadurch hat sie die Gabe in die Hirne anderer Menschen einzudringen und sie zu beeinflussen. Wenn man bedenkt wie viel "Hundemist" manche Leute schon heute im Kopf haben ist das ein zweifelhaftes Vergnügen.
Diese Fähigkeit sorgt aber dafür, dass sich Psychotoxic maßgeblich von anderen aktuellen Shootern abhebt. Die 22 Missionen spielen zu zwei Dritteln in der realen Welt, während der restliche Teil eben in Traumwelten angesiedelt ist. In den Köpfen anderer Menschen gibt es dann nicht nur teilweise eigene Waffen, sondern auch andere physikalische Gesetze und alternative Grafiksets. Dadurch sollte es an Abwechslung nicht fehlen.
Wenn man gerade von der Grafik spricht, darf man auch nicht vergessen zu erwähnen, dass Psychotoxic auf der Vision-Engine, der mittlerweile insolventen deutschen Entwicklergruppe von Vulpine, basiert. Der Konkurs der Hersteller bedeutet aber nicht, dass die Engine nichts taugt. Ganz im Gegenteil, auf bisherigen Screenshots sieht das Spiel imposant aus. Detaillierte Texturen und haufenweise Polygone finden sich in den weitläufigen Levels wieder.
Steuerungstechnisch setzt man bei nuclearvision natürlich auf die bewährte Shooter-Steuerung mit Maus und Tastatur. Damit darf man sich durch die Story ballern, wofür man ein breites Arsenal an Waffen zur Verfügung haben wird. Neben „konventionellem“ Gerät, das so gut wie jeder Actionheld tagtäglich mit sich führt (Revolver, Shotgun, Raketenwerfer), stehen Angie aber auch eher ungewöhnliche Werkzeuge zur Verfügung. Darunter sind übrigens nicht nur abgedrehte Waffen wie die sogenannten „Spectre Eyes“ sondern auch die kultverdächtige Kettensäge zu finden. Viele Waffen besitzen auch einen zweiten Feuermodus.
Während Solospieler angesichts des interessanten Szenarios voll auf ihre Kosten kommen werden, müssen Fans von Multiplayer-Schlachten eine bittere Pille schlucken. Einen Mehrspielerpart wird es laut bisherigen Informationen definitiv nicht geben. Das sechsköpfige Entwicklerteam will sich offensichtlich voll und ganz der Kampagne widmen.
Im zweiten Halbjahr 2003 dürfen sich Shooter Fans durch New York und einige abgefahrene Traumwelten ballern. Wir behalten den Titel für euch im Auge. Psychotoxic hat zweifellos das Zeug ganz vorne im Genre mitzumischen.
Ich bin ein großer Fan von storylastigen Spielen und als solcher interessiere ich mich schon länger für Psychotoxic. Das Szenario ist herrlich düster, ohne dabei aufgesetzt zu wirken. Mit Angie als Heldin könnten wir außerdem endlich wieder einen etwas interessanteren Charakter vorgesetzt bekommen.
Technisch dürfte wohl auch nicht viel schief gehen. Die Grafikengine ist ein mächtiges Spielzeug. Wenn die Traumsequenzen nicht so grottenschlecht wie in Max Payne ausfallen, und die Leveldesigner keinen Mist bauen, dann dürfte uns dieses Jahr ein echter Kracher aus unserem Nachbarland erwarten.
Ersteindruck: Sehr Gut