Planescape: Torment ist aufgrund seiner detailreichen und tiefgängigen Geschichte unter RPG-Liebhabern einer der beliebtesten Titel aller Zeiten. Nun hat inXile einen spirituellen Nachfolger zum Spiel aus dem Jahr 1999 in der Mache: Torment: Tides of Numenera. Ein entsprechender Kickstarter sammelte die nötigen 900.000 Dollar binnen atemberaubenden sechs Stunden und marschiert derzeit bereits zielstrebig auf die zwei Millionen Marke zu.
Damit kein falscher Eindruck entsteht: Torment ist nicht offiziell der Nachfolger von Planescape, sondern spielt in einem anderen Story- und Rollenspiel-Setting. Die Ähnlichkeiten sollen sich daher ableiten, dass tiefergehende philosophische Fragen, umfangreiche Dialogoptionen und einflussreiche Entscheidungen für die Geschichte eine große Rolle spielen werden.
War in Planescape die zentrale Frage noch „Was kann das Wesen eines Menschen ändern?“, wird nun nach derselben Frage bezüglich des „Wesen eines Spiels“ geforscht – wobei es den Andeutungen im Pitch zufolge vor allem um die Konsequenzen der Entscheidungen auf die Spielwelt gehen wird, die nicht dem üblichen Schwarz-Weiß-Schema entsprechen werden. Die Spieler werden einen einzelnen Charakter spielen, allerdings streckenweise auf Wunsch NPCs zur Seite gestellt bekommen. Ob die „isometrische“ Ansicht zu 2D zurückkehrt oder doch die vorhandene 3D-Engine von Wastelands 2 nutzt, ist im Pitch noch nicht erwähnt.
Je höher das Budget noch wird, desto umfangreicher werden Story und Spiel sein, verspricht Studioboss Brian Fargo im Pitch-Video. Das Projekt wurde bereits jetzt gepitcht, obwohl inXile noch am ebenfalls Kickstarter-finanzierten Wastelands 2 arbeitet. Die Konzept- und Designarbeiten an diesem sind nämlich bereits abgeschlossen, die dafür verantwortlichen Teammitglieder sollen sich nun um eben diese Pre-Production-Arbeiten zu Torment: Tides of Numenera kümmern. Das würde das Endprodukt durchdachter machen und zudem Geld sparen, verspricht der Pitch.
Wenn Wastelands 2 in einigen Monaten fertig ist (ein aktuelles Video davon gibt es übrigens an diese Meldung angehängt und sieht durchaus vielversprechend aus), wird dann mit Hochdruck an Torment für Windows, Mac und Linux gearbeitet. Auch Gewinne aus Wastelands würden verwendet. Ein Dilemma: Je mehr gespendet wird, desto weiter in die Ferne wird wohl auch der Release rücken. Angesichts der bisherigen Entwicklung der „Spenden“ (ab 25 Doller bekommt man immerhin eine Kopie des Spiels), könnte selbst die zweite Jahreshälfte 2014 ein optimistisches Ziel werden.