Ultrabook: Das Toshiba Z930 im Test

Das Toshiba Z930 ist ein 13,3 Zoll großes, extrem leichtes Ultrabook.

Toshiba aktualisiert mit dem Z930 seine „Ultrabook“-Reihe, also das Sortiment an besonders flachen und leistungsstarken Netbooks mit intel-Prozessoren. Wir haben das extrem leichte Nachfolgegerät zum Z830 einige Wochen getestet.

Uns zur Verfügung gestellt wurde genauer gesagt das Satellite Z930-119. Die aktuelle Version gibt es auch noch einen Tick besser (Z930-125, mit besserem Prozessor) und schwächer (Z930-103, mit einer nur halb so großen Festplatte). Unser 13,3 Zoll großes Testgerät kommt mit einem Intel Core i5 mit Turbo-Funktion daher, der seine 1,7 GHz auf bis zu 2,6GHz boosten kann. Im Rechner arbeiten 4GB RAM(auf 6 erweiterbar) und eine Intel HD 4000 Grafikkarte, die auf bis zu 1696 MB geteilten RAM zurückgreifen kann. Gespeichert wird auf einer 256GB großen SSD-Festplatte, die sich im Test als ziemlich flott erwiesen hat. Ausführliche Benchmarks haben die Kollegen von Notebookcheck durchgeführt.

In der Packung inbegriffen ist eine samtweiche Klapphülle, in der das Gerät vor leichten Kratzern geschützt transportiert werden kann.

Extrem flach bei angenehme Temperaturen

Das Gerät ist mit einem Höchstwert von 15,9 Millimeter extrem flach, gerade einmal so dick wie ein Finger oder ein iPad 2 mit Schale und Smartcover.

Das Gehäuse misst in Millimetern 316*227*8,3 (Vorderseite) / 15,9 (Rückseite), ist aus einer Magenesium-Alu-Legierung und in gebürstetem Grau gehalten. Damit ist es ungefähr so flach wie ein iPad 2 das mit Schale und Smartcover geschützt ist. Es bleibt im Betrieb vor allem an der Tastaturseite immer kühl. An der Unterseite wird vom (im Normalbetrieb fast unhörbar leisen) Lüfter auf der rechten Seite die Wärme rausgeblasen. Es entwickelt sich dort spürbare Wärme, die vor allem im Winter vielleicht sogar erwünscht sein könnte, bei Hitze allerdings mit der Zeit vielleicht unangenehm wird. Auch beim Spielen konnten wir das Gerät am Schoß haben, die Hitze wurde also nicht unerträglich. Das Z930 ist mit etwa 1,1 Kilogramm extrem leicht, auch im Vergleich zu vielen Konkurrenten wie etwa einem gleich großen Macbook Air (1,3kg). Auch das kleine Netzteil wiegt nicht viel und lässt sich mühelos transportieren.

Die Tastatur ist in mattem Schwarz gehalten und verfügt über eine angenehmen Hintergrundbeleuchtung fürs Tippen im Dunkeln. Beleuchtet werden allerdings nur die Hauptfunktionen einer Tasten, nicht ihre Alternativen Zwecke (wie zum Beispiel das Numpad im Buchstabenbereich oder die Systemfunktionen der F-Tasten). Der flache Druckpunkt der Tasten lässt sich schon bald gut verkraften, etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass sie etwas glatt und rutschig sind. Man schlittert damit zwar nicht permanent auf andere Buchstaben, hat aber ein etwas unsicheres Gefühl. Etwas zu wenig Feedback geben die Tasten am Touchpad, sie müssen einerseits recht fest gedrückt werden, geraten dafür aber recht wenig in Bewegung. Das Touchpad selbst ist griffig und beherrscht sogar einige Multitouch-Gesten, die etwa das Navigieren im Browser erleichtern.

Helles, entspiegeltes Display

Das Display kann 1366*768 Pixel darstellen und ist an einem einzelnen breiten und stabilen Scharnier festgemacht. Es zeichnet sich durch eine sehr gute, gleichmäßige Helligkeit (etwa 250 cd/m²) aus. Es ist matt und hervorragend entspiegelt und damit auch im Freien gut nutzbar, solange man es nicht direkt von der prallen Sonne anstrahlen lässt. Während es bei seitlichen Blickwinkeln recht tolerant ist, ist die horizontale Ausrichtung weniger flexibel. Bei Abweichungen von wenigen Grad machen sich bereits geisterhafte Bilder bemerkbar. Farblich wirkt es andererseits oft recht bleich, was am geringen Kontrastwert liegt, Toshiba sollte hier bei zukünftigen Geräten sicher noch nachbessern.

Beim Klang ist das Gerät erstaunlich gut. Zwar macht sich natürlich die flache Form wie bei so ziemlich allen Notebooks bemerkbar. Es fehlen die Tiefen und lautere Sounds sorgen für hörbare Vibrationen. Wer es viel zuhause nutzen will, sollte sich separate Boxen aneignen. Dennoch klingt das Z930 für ein mobiles Gerät nicht schlecht. Besonders die Ausgabe wurde hervorragend designed. Die kaum wahrnehmbaren Öffnungen für die Boxen lassen sich selbst bei bewusstem Versuch praktisch nicht so verdecken, dass der Sound darunter leidet.

Stabil verarbeitet, gute Akkulaufzeiten

Toshiba gibt an, dass das Z930 stoß- und begrenzt spritzfest ist.

Das Gerät ist allgemein gut verarbeitet und vermutlich gerade weil es sich ein wenig dehnbar anfühlt ziemlich stabil. Laut Hersteller soll es zumindest kleinere Stürze auf die Seite gut überstehen und auch mit verspritzten Flüssigkeiten bis zu 30 ml einigermaßen gut umgehen können (das Gerät sollte in diesen Fällen trotzdem heruntergefahren werden, die Verbauung gibt nur etwas Zeit um Daten vorher zu sichern). Wir bedauern, dass wir uns hier auf das Wort des Herstellers verlassen müssen und aus potentiellen Kostengründen keine Testgerät durch die Gegend werfen und vollsauen können.

Das Z930 ist so verbaut, dass man die Unterseite nach dem Entfernen von 13 Schrauben abnehmen kann. Auch der verbaute Lithium-8-Zelle-Akku versteckt sich darunter, lässt sich also nicht so einfach austauschen. Das Gerät braucht grundlegend sehr wenig Energie zwischen 6 Watt (Idle) und 35 Watt (Volllast). Auch im Akkubetrieb kann das Gerät auf volle Leistung kommen. Allerdings reduziert das natürlich die Laufzeit dramatisch. Beim Gamen kommt man auf 1-2 Stunden Betrieb, bei der Verwendung von W-LAN sind es hingegen rund 3,5 bis 4,5 Stunden. Bei sehr sparsamen und auf das notwendigste reduzierten Gebrauch sollen bis zu 8 Stunden möglich sein.

Nahezu alle Anschlüsse, die das Herz begehrt

Mit 3 USB, je einem vollwertigen HDMI-, LAN- und VGA-Anschluss sowie solchen für Mikro und Stereo-Boxen oder Kopfhörer ist das Z930 gut ausgestattet.

Das Gerät ist ein ziemlicher Anschluss-Allrounder: Es hat eine integrierte Kamera (1,3MP, die fürs Skypen reicht, sonst aber nichts besonderes ist) und ein eingebautes Mikro. Natürlich gäbe es aber auch einen Anschluss für externe Mikros und Boxen (links). Dazu kommen drei USB-Anschlüsse (zwei 2.0er an der Rückseite, einer davon kann Geräten Strom liefern, auch wenn das Gerät ausgeschaltet ist; ein 3.0er an der rechten Seite). Ein SD-Kartenleser, ein HDMI- und ein VGA-Ausgang, ein LAN-Kabel-Eingang (RJ-45) (alles hinten) sowie ein Kensington-Lock-Slot (rechts) ergänzen die Ausgänge. Toshiba verlagert damit den Großteil des potentiellen Kabelsalats angenehm auf die Hinterseite.

Zusätzlich kann das Gerät auch mit anderen Geräten kommunizieren, die Intels Wireless-Display-Technologie beherrschen – etwa einige Smart-TVs von LG und Toshiba selbst oder zum Teil auch eine Playstation 3 (Infos dazu auf der Intel Webseite). Für alle anderen gibt es Adapter. Was durchaus abgeht ist ein internes Modem für mobiles Internet und die dazugehörige Möglichkeit, SIM-Karten einzusetzen. Hier muss man auf externe Sticks zurückgreifen.

Spielen im weiteren Rahmen gut möglich

Natürlich interessiert uns beim Testen immer auch die Spiele-Kompatibilität derartiger Geräte. Beim Spielen von Total War: Shogun 2 hat uns das Gerät überrascht. Es kann bei hohen Einstellungen auch große Schlachten flüssig darstellen. Auch für Source-Engine-basierte Spiele wie Left for Dead 2 und deren hohe Einstellungen seid ihr unseren Versuchen nach gut gerüstet. Bei Anno 2070 soll das Gerät laut anderen Tests nur mit niedrigen Einstellungen noch gut zurecht kommen, bei mittleren bereits schwächeln – aber immerhin auch das soll damit spielbar sein. Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Ein DVD-Laufwerk gibt es freilich nicht, die Nutzung von Diensten wie Steam ist also ratsam.

Im 3D Mark Vantage misst man fast 4950 Punkte mit 3DMark06 erreicht das Gerät rund 3.100 Punkte. Wer also keine aktuellen High-End-Titel in bester Qualität spielen will, wird mit dem Z930 auskommen.

Leicht, ausdauernd, vielfältig und leistungsfähig: Mobiler als mit dem Z930 geht es in der Preisklasse derzeit wohl kaum.

Fazit

Das Toshiba Z930-119 ist gibt es um 1199 Euro. Das ist wie viele Ultrabooks etwas happig. Obwohl mir das Gerät absolut Spaß gemacht hat, hoffe ich deshalb, dass mein Arbeits-Notebook noch ein oder zwei Jahre hält, bis auch diese Klasse von Geräten in erschwinglichere Regionen gefallen ist.

Wer schon jetzt nach einem leistungsstarken, mit vielen Anschlüssen ausgestatteten und extrem leichten Gerät sucht, wird mit dem Z930-119 auf jeden Fall glücklich. Abstriche muss man vor allem beim Bildschirm machen, dafür ist das Gerät stabil verbaut und hat eine gute Akkulaufzeit anzubieten.

Wer noch weniger Festplattenspeicher braucht, kann auch mit dem 1024 Euro kostenden kleinen Bruder Z930-103 glücklich werden. Wer noch einen Satz schneller sein will, hat das Z930-125 um 1305 Euro zur Auswahl. Wir weisen aber darauf hin, dass wir die Alternativmodelle nicht testen konnten – gegebenenfalls könnten sie im Detail von Testgerät stärker abweichen als auf den ersten Blick gedacht.

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