Mobilität rockt. Elektronik wird immer kleiner, portable Computer sind auf dem Vormarsch. Neben den immer präsenteren Smartphones und Tablet-PCs gibt es auch die Vorreiter der Letztgenannten noch. Die guten, „alten“, Netbooks. Toshiba versucht sich nun mit Soundqualität als Alleinstellungsmerkmal. Wir haben genau hingehört.
Übersicht
NB550 und NB520 heißen die jüngsten Netbook-Serien des Tokioter Elektrokonzerns Toshiba. Wir haben uns das NB520 näher angesehen. Der Unterschied zwischen den zwei Reihen findet sich in der Hardwarebestückuing. So läuft die 550D-Reihe mit einem AMD C50-Prozessor (2×1 GhZ) mit integrierter Radeon-GPU, während die 520er-Serie auf einen Intel Atom N550 (1,3 GhZ) zurückgreift und mit einem Intel GMA-Grafikchip auskommt und damit leistungstechnisch klar niedriger zu bewerten ist.
Die weiteren Daten des NB520: 101 Zoll Display mit 1024×600 Pixeln Auflösung, 250 GB Festplatte, 1 GB RAM, multitouch-fähiges Touchpad, 802.11-WLAN samt Unterstützung für den neuen n-Standard, sowie LAN, Modemanschluss, SD-Kartenleser, Mini-HDMI-Ausgang, Webcam und 3 USB 2.0-Anschlüsse. Soweit also nichts Neues, das NB520 bietet überdurchschnittlichen Standard.
Alleinstellungsmerkmal
Am Schreibende des Netbooks befinden sich jedoch zwei kleine Lautsprecher der Marke Harman/Kardon, einem renommierten Hersteller von HiFi-Bestandteilen. Während die Geräuschwiedergabe aus den eingebauten Lautsprechern bei so ziemlich allen Netbooks ab mittlerer Lautstärke eher grausam ist, sollen aus diesen eingebauten Brüllwürfeln gar liebliche Melodien schalmeien.
Und in der Tat: Im Vergleich mit dem bisher Gehörten liefern die Lautsprecher des NB520 Feines für die Ohren. Freilich: Mit einem guten externen Soundsystem können (und wollen?) die Harman/Kardon-Speaker nicht konkurrieren. Trotzdem ist es angenehm, unterwegs schmerzfrei Musik hören zu können, und das auch etwas lauter. Sowohl Höhen als auch Bässe werden anständig wiedergegeben.
Ein netter Mehrwert ist die Möglichkeit, besagte Ausgabegeräte auch im Ruhezustand des Netbooks verwenden zu können. Ein entsprechendes Kabel vorausgesetzt (wird leider nicht mitgeliefert), und schon kann man zB. den eigenen mp3-Player an die Boxen des Mini-PCs hängen.
Konditionsstarker Standard
Was gibt es sonst noch zu sagen? Eine große Spielemaschine ist das NB520 wahrlich nicht, und auch mit HD-Videos kommt der Intel-Grafikchip nicht immer gut klar. Zum Arbeiten und Surfen hingegen ist das Gerät gut geeignet, wer noch etwas mehr Leistung herauskitzeln will, kann den eingebauten RAM von 1 GB auf bis zu 2 GB aufstocken. Aufgespielt ist Win7 Starter 32bit. Positiv: Auch unter Volllast ist die Wärmeentwicklung auf der Unterseite des Geräts nicht übermäßig, somit kann man den kleinen Rechner auch mal länger auf den eigenen Oberschenkeln ruhen lassen.
Bis zu zehn Stunden Akkulaufzeit verspricht Toshiba bei „gemischter Nutzung“. Was immer das sein soll: Zehn Stunden bleiben bei dem was mir als „normaler Gebrauch“ durchgeht, graue Theorie. Sechs bis acht Stunden jedoch erreicht das NB520 allemal, wer sich nicht zu multimedial betätigt, könnte auch die neun knacken. Auch wenn das Werbeversprechen nicht hält, ist das doch beachtlich.
Guter Grip
Ebenfalls punkten kann das NB520 in Sachen Verarbeitung, insbesondere das Touchpad bietet guten „Grip“ und Präzision (und hier schreibt jemand, der extrem ungerne mit Touchpads arbeitet). Ein kleines Minus ist die Verankerung des Displays, das bei Erschütterungen (etwa bei Zugfahrten) recht schnell seinen Neigungswinkel ändert. Die Bildqualität selbst ist höchst durchschnittlich.
Fazit
Hardwareseitig bietet das NB520 wenig Neues und viel Bekanntes. Dementsprechend fällt auch die Leistungsschau aus. Surfen, Arbeiten, Musik hören – dafür ist das NB520 gedacht. Wer dazu noch Lust auf HD-Videos und etwas aufwändigere Spiele hat, muss zur 550D-Serie greifen. Mit dem Setzen auf Bewährtes hat Toshiba hier Vieles richtig gemacht, die genannten Mankos des NB520 sind verschmerzbar. Die gute Verarbeitung ist definitiv ein Pluspunkt, die Akkulaufzeit überraschte letztlich auch positiv. Die wahre Stärke dieses Netbooks aber sind seine integrierten Harman/Kardon-Lautsprecher, die sich in der Tat hörbar gut von der Konkurrenz abheben. Gleiches gilt für das „Sleep ’n‘ Play“-Feature.
Wer auf der Suche nach einem grundsoliden Netbook mit starkem Akku und Sound-Extra ist, macht hier um ca. 310 Euro nichts verkehrt. Für nur 10 Eusen mehr gibt es das etwas stärkere NB550D zu erstehen.