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HTC Desire Z – Begehrte Tasten

Erwartungen sind ein zweischneidiges Schwert. Da freut man sich seit Wochen, ja sogar Monaten, auf etwas … und dann Plopp, alles nix. Eigentlich sollten wir als Erwachsene doch vor überhöhten Erwartungen gefeit sein. Oder wie oft habt ihr euch auf Weihnachten und ein bestimmtes Geschenk gefreut, dass das Blondchen dann erst wieder nicht gebracht hat? Von den nicht jugendfreien Themen ganz zu schweigen!

Aber erst mal von vorne,

und aller Anfang ist schwer, sagt man. Genau das dachte ich auch über das Desire Z. Mit 180g wiegt das Desire Z nicht gerade wenig. Doch dafür bringt es auch ordentlich Leistung: 9.4cm Multitouch Schirm, 800MHz CPU, 512MB und 1,5 GB interner Speicher sind die groben Eckdaten — genaueres findet ihr auf der Produktseite. Doch das Gewicht rechtfertigt sich erst durch die aufschiebbare Tastatur. Und damit ist die Positionierung des Gerätes auch klar: weniger Multimedia- als viel mehr Vielschreib-Profi. Vor allem die mageren 1,5 GB Speicher sind dem Gebrauch als Multimediaplayer im Wege. Zwar lässt sich das Desire Z leicht per microSD aufrüsten, bei den derzeitigen Preisen wäre etwas mehr Speicher aber angemessen. Vor allem auch, da einige der vorinstallierten Apps eine SD Karte oder mehr Speicher voraussetzen (z.B. die HTC gebrandete Navigationslösung)!

Der Tastatur merkt man die langjährige Erfahrung von HTC mit diesem Formfaktor an. Die Tasten haben einen sehr guten Druckpunkt, die Anordnung ist übersichtlich und die Abstände sind Wurschtfingertauglich. Das tippen ging, nach etwas Eingewöhnungszeit, auch gut von der Hand. Lediglich die Umlaute fehlten mir – statt extra Tasten muss der jeweilige Buchstabe länger gedrückt gehalten und dann per Touch bestätigt werden. Der Klapp- bzw. Schiebemechanismus funktioniert gut, wenn auch nicht sonderlich kackig, und wirkt auch durchaus stabil.

Stabil und gut verarbeitet ist auch der Rest vom Gerät. Durch die Bauform kann kein Unibody erwartet werden. Der untere Teil ist mit einer texturierten Oberfläche versehen, wodurch das Desire Z griffig in der Hand liegt. Die Tasten an den Seiten sind gut erreichbar. Statt mechanischen Richtungstasten oder eines Trackballs gibts eine optische Sensortaste. Auch die Navigationstasten nutzen Sensortechnologie, aber das Layout ist etwas unglücklich. Durch die schmale Anordnung erwischt man oft auch die Bildschirmelemente oder die Richtungstaste.

Gfrorenes Joghurt

Softwaretechnisch setzt man auf Android 2.2(.1). Allerdings mit dem bekannte HTC Sense als Benutzeroberfläche. Zudem ist das Desire Z eines der ersten Geräte, welches das erweiterte Sense Angebot nutzen kann. Besser gesagt nutzen könnte. Wie so oft in diesen Tagen ist das Cloud basierte Angebot stark lokationsabhängig. Theoretisch wären neben Backup-, Lokalisierungs- und Sperrfunktionen auch noch andere Dienste möglich. Zudem bietet HTC im HTC Hub einige Software vom Marktplatz gratis an. Hier in Österreich funktionierte nur wenig bis nichts. Die Hub Angebote waren stark eingeschränkt, die Cloud-Funktionen nicht vorhanden und den Lokalisierungsdienst konnte ich nicht zum laufen bringen.

Ansonsten lief das Gerät sehr flüssig und ohne Probleme. HTC typisch bietet das Desire Z eine große Auswahl an zusätzlichen Widgets für die Homescreens. Nicht so positiv sehe ich die Vorab-Installation diverser Software, vor allem da man sie nicht deinstallieren kann.

Also,

bis hier also wenig zu meckern. Warum also die negativen Worte zu Beginn? Hier muss ich Vorabresüme ziehen: das HTC Desire Z an sich hat mir wirklich gut gefallen. Wer statt Multimedia und anderen speicherintensiven Anwendungen viel schreibt, wird mit dem Desire Z einen guten Partner finden. Jedoch sollte man zusätzlich in eine schnelle und große microSD Karte investieren.

Obacht!

Was hier folgt, ist zum einen meine mir eigene Meinung, zum anderen auch einfach basierend auf einer, naja, Gefühlsregung. Zurück zum Anfang, also den überhöhten Erwartungen. Die betreffen nicht das Gerät sondern Android — das Desire Z war das erste Android Gerät das ich länger in Benutzung hatte. Um ehrlich zu sein, verstehe ich nicht ganz die Euphorie hinter dem Androiden. Ich will nicht sagen, dass es ein schlechtes System ist, allerdings finde ich die Bedienung zu umständlich, irgendwie zu mächtig. Mir fällt es gerade schwer zu verdeutlichen wie ich es meine, drum ein kleiner, aber naheliegender Vergleich: Desktop Betriebssysteme. Apple ist im Mobilmarkt das, was es auch bei den Desktop System ist – stylisch, beinahe religiös. Microsoft hat zwar den Trend bisher verschlafen, aber Windows Phone kann durchaus mit den neueren Desktop-Windows verglichen werden. Allerdings haben Apple und Microsoft bei der Verbreitung am Mobilmarkt die Rollen getauscht. Und Android … Linux. Tatsächlich werkelt ja auch wirklich der Linux Kern im Androiden. Es ist ein gutes System, schnell und mächtig. Aber eben wenig für Einsteiger geeignet und daher eher bei Technikern und, sorry, Nerds beliebt. Zwar zähle ich mich auch zu letzteren, allerdings bin ich auch ein sehr geradliniger, geordneter Typ. Android ist mir einfach zu wenig strukturiert und reglementiert.

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