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Waffenlobby NRA schimpft über Spieleindustrie … und veröffentlicht iOS-Shooter

NRA: Practice Range
Aus der Kategorie: Schlechte Propagandaspiele von dubiosen Organisationen

Nach dem Amoklauf inder Grundschule von Sandy Hook hat die NRA (Anm.: National Rifle Association, eine einflussreiche US-Waffenlobby-Organisation) noch die Spieleundustrie attackiert, die als eine Art „korrupte und korrumpierende“ Macht zu einer „Kultur der Gewalt“ beitragen würde. Spiele wie Mortal Kombat, Bulletstorm und Grand Theft Auto wurden vom Vizepräsident der Organisation öffentlich angegriffen, die gegen die Verschärfung der US-Waffengesetze eintritt aber nach der kaltblütigen Ermordung von Grundschülern die bewaffnete Bewachung von Schulen forderte.

Einen Monat später veröffentlicht die NRA ein Schusswaffen-Trainingsspiel auf iOS. Nun sind wir als regelmäßige Shooter-Spieler keine Heuchler, die sich über ein derart harmloses Spiel beschweren wollen, die Ironie ist aber doch bemerkenswert.

NRA: Practice Range
Woran erinnert die Form dieser Ziele nur?

Auf einer Schießanlage feuert man im Promo-Game „NRA: Practice Range“ mit unterschiedlichen Waffen auf Zielobjekte, die zwar unbelebt sind, aber doch teilweise auch die Form einer menschlichen Gestalt aufweisen. Per In-App-Käufen darf man sich lustige zusätzliche Waffen wie die AK47 kaufen.

Schließlich will die NRA den Umgang mit Waffen umfassend lehren, gibt auf Ladebildschirmen also unvertzichtbare Tipps wie, dass man Waffen immer abgeschlossen verwahren sollte. Praktisch für Propagandazwecke: Integriert ist auch ein Newsfeed für den zweiten Verfassungszusatz (der das Recht auf Schusswaffenbesitz in den USA schützt).

Ursprünglich scheint das Spiel eine Altersempfehlung von ab 4 Jahren erhalten zu haben, mittlerweile ist sie auf 12 Jahre hinaufgestuft worden.

Erfreulicherweise ist das Spiel großer Mist, weshalb der Beitrag der NRA zu einer Kultur der Gewalt zumindst in der nicht-echten Welt vernachlässigbar bleiben wird.