UE Wonderboom im Test: Die Bluetooth-Box kann schwimmen

Die UE Wonderboom ist ein neben der flachen Roll (hier unser Review) und hochzylinderartigen Boom der etwas rundlichere Neuzugang in der Bluetooth-Speaker-Serie von Ultimate Ears.  Für 100€ (Partnerlink) verspricht UE einen Freund für alle Lebenslagen. Zurecht?

Die Wonderboom ist schmutzabweisend, staubdicht, stoßfest (hält also Stürze aus Höhen von etwas über einem Meter aus) und IPX7-zertifiziert (hält es also bis zu 30 Minuten in einen Meter Wassertiefe aus).  Dazu müsst ihr das Ding aber schon unter Wasser drücken, denn das Gerät schwimmt eigentlich von selbst wie eine Boje und geht nicht unter. Das ist wahrscheinlich der größte Selling Point des Geräts.

Trotzdem – und da täuscht die Verpackung und Werbung vielleicht etwas – ist es nicht zu empfehlen, es länger im Wasser treiben zu lassen – auch weil der Sound dabei ohnehin an Qualität verliert. Er wird zwar nicht unhörbar, aber büßt doch sowohl an Qualität (vor allem spritzen die Bässe massiv) als auch vor allem Lautstärke ein.

GIF: Die UE Wonderboom spritzt im Wasser bei Bässen
Die UE Wonderboom spritzt im Wasser bei Bässen

Trotzdem müsst ihr so eben keine Angst vor Plumpsern in den Pool, die Badewanne oder vor Spritzern in der Dusche haben zu müssen oder könnt es  sogar beim Schwimmen auf ein Floß mitnehmen.  Wichtig ist nur, dass der Verschluss über dem Mikro-USB-Anschluss gut geschlossen ist. Der lässt sich etwas leicht abnehmen und bereitete mir im Test etwas Kopfzerbrechen (das dann allerdings zumindest beim Versuch im Waschbecken doch unbegründet war).

Wie ihr das dann mit eurem Handy macht, ist natürlich die andere Frage, denn das muss unter optimalen Bedingungen im Umkreis von bis zu 30 Metern der Wonderboom bleiben, um den Ton dorthin senden zu können. Unter realen Bedingungen sind es wie immer etwas (bei freier Distanz) bis deutlich (etwa durch Mauern) weniger. Etwa zehn Stunden lang hält der Akku (eine mehr als die Roll), innerhalb von drei Stunden ist er über den Micro-USB-Anschluss wieder voll aufgeladen. Wie viel Kapazität noch vorhanden ist, wird einem im Gegensatz zur Roll nicht mehr explizit gesagt, man muss es anhand des Einschalttons abschätzen. Ziemlich beknackt.

UE WONDERBOOM Produktfoto
Wer feiert nicht auf diese Weise Partys? (Produktfoto: UE)

Wie die Roll kann man die Wonderboom mit einer zweiten koppeln, um mehr Lautstärke oder Sound-Reichweite (aber keinen Stereo-Sound) zu schaffen. Allerdings sind unterschiedliche UE-Geräte nicht koppelbar. Das allein wirft die Frage auf, wie oft das tatsächlich benutzt wird. Auch gibt es keine eigene App für die Wonderboom, es fehlen also Weck-Fähigkeiten und Equalizer-Einstellungen. Beide haben kein Mikro um auch Freisprechfähigkeiten mitzuliefern.

Der Sound ist 360° rund um das Gerät derselbe, eine Verbesserung zur Roll. Die Wonderboom schafft laut Herstellerangaben bis zu 86db und ist tatsächlich ziemlich laut. Das ist für kleinere Partys draußen genug und genügt sicher für jeden Raum in eurem Haus (wer jetzt einen riesigen Festsaal in seinem Renaissance-Schloss hat, soll mich damit in Ruhe lassen). Dabei verliert sie erst ganz am oberen Limit merkbar an Klanqualität.

Sie ist allgemein Bass-lastig und hat Probleme mit Mitten. Metal und komplexe ruhige Musik – etwa Klassik – sind hier nicht so gut aufgehoben, allerdings in diesem Preissegment auch nirgends sonst so richtig. Für Hiphop und elektronische Musik oder auch Punk findet man um den Preis laut meiner Recherche (alle Boxen kenn ich natürlich nicht selbst, also Experten mit Widerspruch dürfen ruhig in den Kommentaren vortreten) wohl nichts besseres und dabei ähnlich belasrbares.

UE WONDERBOOM Produktpalette

Das Gerät gibt es in sechs verschiedenen Farben: von schlichtem Schwarz-Weiß bis zu den gewohnt quietschbunten Varianten der Serie. Es ist ebenso gewohnt gut verarbeitet und wirkt vom ersten Moment an stabil. An der Seite sind die kreuzförmig, vertikal angeordneten + und – Tasten für die Lautstärke, an der Hartplastik-Oberseite ist der Button für Bluetooth, der Power-Button und unter dem UE-Symbol versteckt ein Knopf, mit dem man Musik stoppen und fortsetzen kann (funktionierte etwa mit der Android-App von Spotify problemlos).

Ein etwas bedauerliches Thema ist die Halte-Schlaufe. Während man die Roll noch recht einfach und vielfältig aufhängen konnte, ist die Wonderboom mit ihrem kurzen Gummi alleine kaum irgendwo anzubringen.  Schon der Fahrradgriff ist nicht ganz bequem dafür zu nutzen. Allgemein ist die robuste Form etwas unpraktischer als bei seinen Geschwister-Geräten. Das ist sicher Geschmackssache, aber die Roll ist etwas leichter und kleiner.

Fazit: Gut, aber nicht der Serien-Primus

Die Wonderboom für sich ist leicht zu empfehlen. Im eigenen Produktsegment sind die Distinktionsmerkmale aber gering. Die Roll 2 ist zwar gewöhnlich gleich gepreist, aber derzeit schon für 70€ (Partnerlink) zu bekommen. Der Klang ist beim Neuling etwas besser, aber das ist ein minimaler Vorteil. Beides sind diesbezüglich keine High-End-Modelle. Die um etwa 130€ erhältliche Boom 2 (Partnerlink) soll (wir haben ihn selbst nicht getestet) klar besser sein und hat auch sonst deutlich mehr Features, erreicht dann aber doch auch langsam ein anderes Preisniveau. Insofern hat die Wonderboom derzeit harte Konkurrenz aus eigenem Haus, die (außer der eigenen Schwimmfähigkeit) wenig klare Nachteile, aber doch den ein oder anderen Vorteil mitbringt. Ob euch die Detailverbesserungen zur Roll den Aufpreis wert sind, ist natürlich eure Entscheidung und hängt vielleicht schlicht davon ab, welches Gerät euch optisch besser gefällt. Wirklich falsch machen kann man aber nichts.

Gewinnspiel

Bei uns könnt ihr dank freundlicher Unterstützung von UE eine Wonderboom im grau-gelben „Stone“-Farbmuster gewinnen. Was ihr dazu tun müsst? Abonniert unseren Gaming-Podcast, hört euch die aktuelle Zelda-Folge an und beantwortet uns die folgende Frage über das folgende Formular: Welcher der drei Hosts der Sendung hat vor Breath of the Wild noch nie ein Zelda-Game gespielt?

Der Gewinner wird am 30.4. um 12:00 MESZ ermittelt. Alle Einsendungen bis dahin sind teilnahmeberechtigt.

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