PC-Konfiguratoren im Test #1: Hartlauer

Hartlauer

Wer träumt nicht von seinem individuell zusammengestellten Traum-PC? Dank des Internets müssen nicht mehr telefonisch mühsam Hardwaredaten an überforderte Bestellannahmestellen übermittelt werden. Heute geht das konfigurieren der eigenen Rechenmaschine mit wenigen Klicks.

Um zu sehen, wie gut oder schlecht im Jahre 2010 das Zusammenstöpseln eines PCs online funktioniert, habe ich fünf Anbieter (2 österreichische, 2 deutsche, einen amerikanischen) unter die Lupe genommen. Namentlich: Hartlauer, ONE/XMX, Conrad, Hardwareversand.de und DELL/Alienware.

Zielvorgabe war es, ein System ohne Betriebssystem zu kombinieren, das sich in der oberen Mittelklasse einordnen kann und somit den oder die BesitzerIn in 2-3 Jahren auch noch glücklich macht. Den Anfang macht der österreichische Elektronik- und Optikerspezialist Hartlauer.

Optik

Bei Hartlauer begrüßt uns ein spartanisches Menü, das entgegen seines Retrolooks die Preise bei Änderung der Auswahl sogar dynamisch berechnet. Das ganze, kleine Popupfenster (es gibt keine alternative Variante, es Bedarf also einer Freigabe im Popup-Blocker) ist funktional angelegt, übersichtlich, aber ziemlich klein. Darauf etwas zu lesen ist kein Spaß.

Information & Auswahl

Hartlauer bietet 4 Grundsysteme an, auf deren Basis man sein System weiter ausbaut. Das Angebot für Gamer ist ein ChiliGreen PC, ein in Linz/Oberösterreich ansässiges Unternehmen.

Sehr bald musste ich gravierende Mängel in Sachen Informationsgehalt feststellen. Das Mainboard ist vorausgewählt und es ist nicht möglich zu erfahren, was für eines es eigentlich ist. Die einzige Angabe ist, dass es auf dem Intel P45 Chipsatz basiert. Das führt gleich zum nächsten Manko: Weil es eben nur dieses eine, anonyme Motherboard gibt, muss man als KundIn auf AMD Prozessoren verzichten.

Ähnlich sieht es bei der restlichen Hardware aus:  die genaueste Bezeichnung ist jene des Prozessors. Wie schnell der aber rechnet, muss man sich selbst recherchieren. Bei den restlichen Komponenten findet sich weder Markenname noch eine Hilfestellung zur Leistung. Man kann sich etwa bis zu 4 GB DDR2 RAM einbauen lassen, aber wer die hergestellt hat oder welche Performancedaten die Riegel auszeichnen bleibt ein Geheimnis.

Wer sich eine Soundkarte wählen möchte oder keinen Cardreader braucht, der hat Pech gehabt. Der Hartlauer-Konfigurator erlaubt es nicht, den (meist miesen) Onboard-Sound mit einer eigenständigen Lösung zu ersetzen und auch der Kartenleser ist fix dabei. Weiteres Problem: Das „kleinste“ verfügbare Netzteil läuft mit 650 Watt, wo 500 genügen würden. Nicht besonder freundlich zur Umwelt und der Geldbörse.

Einziger Pluspunkt: Als einziger der vier getesteten Ships gab es hier mit der GTX 275 eine starke Nvidia Karte in der Auswahl.

Weiteres Manko: Im Zubehörangebot gibts nur Tastatur/Maus-Kombos.

Endsystem, Preis/Leistung

Nach etwas rumkonfigurieren und Anpassung an die Auswahl der Konkurrenz stand am Ende schließlich diese flotte Kiste:

  • Intel Core 2 Quad Q9550 (4×2,83 GhZ)
  • unbekanntes Mainboard mit Intel P45 Chipsatz
  • 4 GB DDR2 RAM von unbekannter Herkunft
  • 650W Netzteil, anonym
  • 750 GB S-ATA Festplatte, keine weiteren Daten
  • GeForce GTS 250, Hersteller nicht bekannt
  • DVD-Brenner, ohne weitere Angaben
  • 16-in-1 Cardreader von Anonym

Preis: 899 EUR

Fazit:

Man könnte von einem vertretbaren Preis sprechen, wüsste man, dass man beste Markenware erhält. Da man aber die Leistungsdaten der meisten Komponenten (lediglich beim Prozessor lassen sie sich recherchieren) nicht kennt, wäre das unseriös. Sowohl die Taktung des Arbeitsspeichers oder die Umdrehungszahl der Festplatte kann erheblichen Einfluss auf die Spieleleistung nehmen.

Über ein optisch veraltetes System sucht man sich bei Hartlauer durch eine spärliche und informationsfreie Liste von Hardware. Gamer, die sich oft mehr für Spezifikationen von Hardware interessieren als andere PC-Nutzer, sind hier schlecht aufgehoben. Leider fällt ein Kauf unter die Kategorie „Katze im Sack“.

Am 16. Februar nehme ich mir dann den Konfigurator von ONE/XMX vor.

Rebell.at Konfiguratorentest

#1: Hartlauer (13. Februar 2010)

#2: ONE/XMX (16. Februar 2010)

#3: Conrad (20. Februar 2010)

#4: Hardwareversand.de (23. Februar 2010)

#5: DELL/Alienware (25. Februar 2010)

#6 Fazit (25. Februar 2010)

Cool? Dann erzähl doch anderen davon! Danke! :)