Nordische Mythologie meets Anime-Style

Wenn man an wirklich gute Rollenspiele denkt, dann fällt ohne Zweifel der Name Square in Zusammenhang mit der Final Fantasy-Serie. Ebenfalls kennen sollte man als RPG-Fan die Software-Schmiede Enix, die für Genre-Perlen wie Terranigma und Secret of Everrmore (beides SNES) sowie Star Ocean verantwortlich sind. Beide Unternehmen arbeiten mittlerweile zusammen, sodass bei Titeln aus deren Hause einiges zu erwarten ist.

Valkyrie Profile II – Silmeria ist nun ein solcher Vertreter. Uns wurde das Spiel auf der Games Convention in Leipzig in der deutschen Vollversion gezeigt, die jedoch einglische Sprachausgabe und nur deutsche Untertitel besitzt. Das Menü ist ebenfalls eingedeutscht und dürfte Spielern der Final Fantasy-Serie, vor allem von Dirge of Cerberus, bekannt vorkommen.Auch die Grafikpracht erinnert frappierend an Spiele aus dem Hause Square, doch wird immer deutlicher das die Technik von Sonys PS2 mehr als ausgereizt ist.

Valkyrie Profile II – Silmeria beginnt fulminant mit einem CGI-Intro in bekannter kinroeifer Square-Qualität. Thema von diesem ist die nordische Mythik im Anime-Stil, die auch im Spiel selbst durch Beschwörungszauber effektreich in Szene gesetzt wird. Sofort nach dem Betreten der Spielwelt wird dann aber sofort klar, das man mehr als die vom Entwickler veranschlagten 35 bis 40 Stunden bis zum Outro benötigen wird. Die typisch idyllische Umgebung lädt einfach zum Erforschen und Erkunden ein, sodass man eher mit einer Spielzeit von 100 Stunden und mehr rechnen sollte.

Sobald man sich dessen bewusst ist geht es auch gleich so richtig los. Anfangs nur mit einem Charakter unterwegs, könnt ihr im Laufe des Spiels eure Party auf bis zu 4 Personen gleichzeitig ausbauen.
Das Kampfsystem, welches diesmal nicht per Zufall bei Gegnerkontakt zum Einsatz kommt, ist actionlastiger als bei Final Fantasy Derivaten. Eine Mischung aus 50% Active-Time-Battle und 50% Real-Time-Action wird Zockern von Star Ocean (Enix) bekannt vorkommen, doch auch trotz Vorbehalte gegenüber diesem System funktioniert es ausgesprochen gut, die Mischung aus Dynamik und Kontrolle über die eigenen Aktionen geht sich sehr gut aus.

Doch ob es zu einem Kampf kommt liegt bei dem Spieler selbst, in der normalen Spielwelt sind die Gegner sichtbar und man muss für einen Kampf direkt in sie hinein laufen. Alternativ kann man , wenn es die Situation erfordert oder man der eigenen Truppe den Gegner noch nicht zutraut, “einfrieren” und anschließend per Teleport-Technologie die Plätze tauschen. Laut den Entwicklern soll diese Art der Fortbewegung sogar an einigen Stellen des Spiels erforderlich sein, um Bonus Items zu ergattern.

Zu letzteren zählen auch die Runen, die man sammeln kann. Ähnlich wie bei Final Fantasy VII (Square) gibt es bei Waffen und Rüstungen Slots, in die die Runen eingesetzt werden können. Je nach Konstellation ermöglichen dann drei oder mehr Runen in den Slots spezielle Fertigkeiten und Techniken, die für den späteren Spielverlauf unverzichtlich sein werden. Ein System, das schon bei Diablo II für eine Unmenge an Spielzeit sorgte, da man alle möglichen Kombinationen durchprobieren kann, ehe man seinen Wunscheffekt erzielt hat.

Insgesamt erwartet PS2-Besitzer wohl einer der letzten richtigen Leckerbissen für ihre Konsole. Gute Technik, ein sehr interessantes Kampfsystem sowie eine von Square übliche epische Stroyline werden für Stunden fesseln. Alle Rollenspielfans mit PS2 im Portfolio also aufgepasst: Valkyrie Profile II – Silmeria könnte noch einmal eine RPG-Wiederbelebung von Sonys alter Dame werden.

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