Emissary of War: A little bit of Hack & Slash

Emissary of War

Wer sich aktuell mit dem zickigen Battle.net plagt oder nicht gewillt ist, 60 Euro für Blizzards langerwarteten Kracher hinzulegen, braucht unweigerlich Ablenkung. Wenns dafür auch das Display von Handy oder Tablet sein  darf, kommt „Emissary of War“ genau Recht. Auch hier weht ein Hauch von Tristram oder der Konkurrenz aus Torchlight und vermag für die eine oder andere Stunde gut zu unterhalten.

Hauen und Werfen

Der Spieler schlüpft in die Rolle von Ghent, einem Barbaren der im Auftrag des „Dominions“ unterwegs ist, um politische Verhandlungen zu führen. Diplomatisch, wie Barbaren nunmal sind, stürzt der Protagonist nebst seinem tollpatschigen Kompagnon, Hassock, sogleich in eine handfeste Schlägerei mit den Wachen des Trollkönigs. Dessen erfolgreiche Absolvierung verdeutlicht schnell, in welche Richtung der Humor dieses Spiels stößt. Ghent ist ein wenig wie eine Rollenspiel-Lightversion von Duke Nukem und aller weiteren Protagonisten fügen sich hier gut ein.

Die Story selbst verzichtet auf große Komplexitä und ist ganz ordentlich in Spielgrafik-Cutscenes inszeniert. Sound und Musik untermalen das Geschehen gut, die Sprachausgabe ist stellenweise sehr gelungen und eines Sonderlobes würdig. „Emissary of War“ ist als Auftakt für eine mehrteilige Spieleserie gedacht.

Die Rollenverteilung zwischen Barbar und Geselle ist klar. Der Spieler darf draufhauen und einen durch Wut aufgeladenen Extra-Angriff ausführen, während der KI-Kollege aus der Distanz verschiedene Tränke wirft. Diese lassen sich über einen Queue einfach in einer beliebigen Abfolge reihen. Das Arsenal beider Spieler lässt sich, genügend Gold vorausgesetzt, jederzeit über ein Upgrademenü aufstocken. Hassock bekommt auf diesem Wege neue Tränke, Ghent neue Schwerter. Ausrüstungsgegenstände spucken getötete Gegner oder Schatzkisten nicht aus.

Kurz und knackig

Ab und an gibt es kleine Runentafeln zu finden, für die mitunter aber längere Umwege gegangen werden müssen. Die Steinschilder werden ebenfalls im Shop verbraten und dienen der Verbesserung von Schaden, Angriffsgeschwindigkeit und Lebenspunkte der beiden Helden. Erfahrungspunkte oder gar umfangreiche Skilltrees sucht man vergeblich, vermisst sie über die kurze Spielzeit aber auch nicht. Am Balancing könnte Hersteller Cedar Hill Games aber noch feilen, insbesondere das Schwertupgrade ist zu effektiv geraten.

Die Steuerung klappt reibungslos, das Kampfgeschehen ist prinzipiell sehr intuitiv bedienbar. Nur bei größeren Gegneranhäufungen wird es auf einem Telefon zumal etwas unübersichtlich und – auf auf einem Android-Gerät der Mittelklasse – auch etwas ruckelig. Einsteigersmartphones wird der „Botschafter des Krieges“ wohl überfordern. Bevor man sich über derlei aber wirklich mockieren kann, ist der Spaß auch schon wieder vorbei. Geübte Spieler sind in rund einer Stunde durch, weniger versierte Zocker oder Entdecker, die wirklich jede einzelne Rune sammeln wollen, brauchen vielleicht zwei. Danach sorgt ein kleiner Bonus in Form eines 48-seitigen eBooks zur Vorgeschichte noch für ein wenig Unterhaltung.

Das Spiel ist entweder für derzeit 72 Cent auf Google Play verfügbar oder kostenlos im iTunes-Store. Obwohl ein kostenloser Release für das Google-Betriebssystem nett gewesen wäre, ist der kleine Obulus durchaus nicht verschwendet. Mindestvoraussetzung ist Android 2.1.

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